5 Paar Hände, die sich in der Mitte alle berühren und die jeweils eine Schale mit bilden, in der Erde und ein Keimling ist

CSR und ESG – was ist der Unterschied?

… und warum wird Nachhaltigkeit für Unternehmen immer wichtiger?

Das nachhaltige Wirtschaften gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Die Nachhaltigkeit von Unternehmen ist für Kunden, Mitarbeitende, Lieferanten und auch Investoren nicht nur ein immer wichtigeres Entscheidungskriterium, sondern ab 2023 müssen alle große Kapitalgesellschaften einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Dabei stößt man immer wieder auf die Begriffe CSR und ESG. Doch was steckt dahinter und vor allem, was ist der Unterschied?

Die Abkürzung CSR steht für „Corporate Social Responsibility“ und definiert die soziale, ökologische und ethische Verantwortung eines Unternehmens für seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt. Ziel der CSR-Maßnahmen von Unternehmen ist es, negative soziale und ökologische Auswirkungen durch Projekte und Aktivitäten zu reduzieren oder zu vermeiden und so zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. 1

Was enthält ein CSR- oder auch Nachhaltigkeitsbericht?

Gemäß dem im März 2017 eingeführten CSR-Umsetzungsgesetz sind bestimmte Unternehmen verpflichtet, in ihren Nachhaltigkeitsberichten nichtfinanzielle Informationen offenzulegen, d.h. ihre zentralen Strategien, Maßnahmen und Fortschritte in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Dazu gehören beispielsweise die Achtung der Menschenrechte oder das Konzept der Diversität in der Zusammensetzung der Unternehmensführung genauso wie Maßnahmen, mit denen das Unternehmen Ressourcen schont oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert.

Wer ist CSR-berichtspflichtig?

Betroffen von diesem Gesetz sind alle kapitalmarktorientierten Unternehmen sowie Unternehmen mit durchschnittlich mehr als 500 Mitarbeitenden in einem Geschäftsjahr, Umsatzerlösen von mehr als 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro.

Kleine und mittelständische Unternehmen sind bislang nicht direkt betroffen, allerdings fordern Großbetriebe vermehrt CSR-Informationen von ihren Lieferanten und Geschäftspartnern. Zudem sind ab 2023 mehr Unternehmen berichtspflichtig, beispielsweise alle Unternehmen mit einer Beschäftigtenanzahl von mehr als 250 Mitarbeitenden, so der EU-Richtlinienentwurf zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.2

Was ist ein ESG-Rating und warum wird es immer wichtiger?

Informiert man sich über CSR, stolpert man unweigerlich auch über die Abkürzung ESG. ESG steht für „Environment Social Government”, ein ESG-Rating beinhaltet eine kennzahlenbasierte Messung der Nachhaltigkeit in einem Unternehmen, welche durch spezielle Ratingagenturen durchgeführt wird. Ein gutes ESG-Rating wird bei der Investitionsbewertung für potenzielle Investoren und auch für öffentliche Ausschreibungen immer wichtiger und ist für Entscheidungen oft ausschlaggebend.

Was sind ESG-Kriterien?

ESG-Kriterien sind festgelegte Kategorien, anhand derer die ESG-Konformität von Objekten, Unternehmen und Finanzprodukten bewertet wird, um sie messbar zu machen und über ESG-Ratings einen Vergleich zu ermöglichen. Im Frühjahr 2021 sind Teile des Sustainable Finance Action Plan der EU in Kraft getreten. Dieser legt erstmalig gesetzlich definierte, verbindliche ESG-Kriterien für Fonds und Unternehmen, die sich als ESG-konform bezeichnen wollen, fest.

Es gibt drei Kriterien: Im Standard „Environment“ werden beispielsweise das Ausmaß von CO2-Emissionen oder die ökologischen Vorteile und Chancen der Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens bewertet. Das Kriterium „Social“ betrifft unter anderem Sicherheitsvorkehrungen und den Umgang mit Mitarbeitern oder die Auswirkungen von Produkten auf Verbraucher, gesellschaftliche Gruppen oder Regionen. Beim „Governance“-Standard konzentrieren sich Ratingagenturen auf die Unternehmensführung, die Mitarbeitervergütung oder auf das ethische Verhalten des Unternehmens.3 In allen 3 Kriterien werden Kennzahlen ermittelt und daraus ein ESG-Rating gebildet.

Kurz gesagt, ESG-Kriterien und die daraus resultierenden Ratings sollen Auskunft darüber geben, ob und inwieweit Unternehmen nachhaltige Strategien planen und umsetzen. Derzeit ist diese Auskunft jedoch nicht verpflichtend und bislang gibt es auch keine internationale Harmonisierung und Vergleichbarkeit der Kennzahlen. 4

Was unterscheidet die beiden Begriffe CSR und ESG?

ESG und CSR schließen sich weder aus noch sind sie synonym. CSR ist die Verpflichtung zur Umsetzung nachhaltiger Bemühungen, ESG macht diese über ESG-Ratings messbar und zeigt ihre zeitliche Entwicklung.5 CSR ist seit vielen Jahren fester Bestandteil vieler Unternehmen. ESG dagegen gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird erst seit kurzer Zeit vermehrt in Unternehmen etabliert.4

Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um ihr ESG-Rating zu verbessern?

Üblicherweise wird eine Gesamtbewertung des Unternehmens im Hinblick auf ESG angestrebt. ESG-relevante Maßnahmen sind beispielsweise die Umrüstung der Dienstwagenflotte auf Hybrid- bzw. E-Fahrzeuge oder die Einrichtung einer betrieblichen Kita. Auch das Angebot des pakadoo Service für den Empfang von privaten Mitarbeiterpaketen fällt darunter, da damit nicht nur Verkehre und Emissionen deutlich verringert, sondern auch die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag entlastet werden. Diese nachhaltigen Effekte wirken sich sowohl in den Kriterien Environment wie auch Social positiv auf das ESG-Rating aus.

Allerdings gibt es auch Unternehmen, für die es sinnvoller ist, nur Teilbereiche des Unternehmens (Best in Class) oder Einzelprojekte (Second Point Object SPO) bewerten zu lassen. Ein attraktives Einzelprojekt, um ein gutes ESG-Rating zu erzielen, ist beispielsweise die Ausstattung von Immobilien mit anbieteroffenen Paketstationen von pakadoo für den privaten Paketempfang, um so Verkehr und CO2-Emissionen durch gebündelte Zustellung zu reduzieren.

Wir beraten Sie gerne, ob diese Maßnahmen auch für Ihr Unternehmen geeignet sind. Buchen Sie sich einfach hier einen unverbindlichen Beratungstermin.

Weiterführende Links

1 Loew, Thomas; Rohde; Friederike (2013) CSR und Nachhaltigkeitsmanagement. Definitionen, Ansätze und organisatorische Umsetzung im Unternehmen. Institute for Sustainability. Berlin. (S.7-10)

2 IHK Frankfurt am Main (o.J.). CSR-Berichtspflicht. www.frankfurt-main.ihk.de/hauptnavigation/wirtschaftspolitik/csr-und-nachhaltigkeit/csr-berichtspflicht-5284482

3 Nachhaltig Investieren (2021). ESG Ratings erklärt – Investieren in nachhaltige Aktien & Unternehmen. www.youtube.com/watch?v=rm243TXDeOI.

4 Rödl & Partner (2020). Die Bedeutung von ESG-Kriterien bei der Unternehmensbewertung. www.roedl.de/themen/internationale-unternehmensbewertung/esg-kriterien-rating-environmental-social-governance-corporate-social-responsibility-csr-nachhaltigkeit

5 Kooij, Arend (2021). ESG VS. CSR: How Should Your Brand Approach Showcasing Accountable Values. www.investisdigital.com/blog/esg-and-sustainability/how-are-esg-and-csr-different